Lust auf Reisen ???

Ganz einfach - Eindrücke mit der Kamera festhalten - Jahre später noch geniessen. Wenn mich heute die Reiselust packt, setze ich mich an den PC und schaue mir meine Fotos an. Die Reisen vor 2002 waren noch analog. Später habe ich mir die Mühe gemacht und gut 3 Monate lang etwa 8160 Negative eingescannt. Istambul, Toskana, London und Paris sind eingescannt. Daher manchmal die schlechtere Qualität.

Ich habe zu den einzelnen Reisezielen meistens noch meine Erinnerungen beschrieben. Wen das nicht interessiert, kann sich auch nur die Fotos anschauen.

Europa

Istambul 1995 - Eine interessante Stadt. Die Motive erschlagen einen. Das ständige Kaufangebot auch. Wahrscheinlich ist vom Galata-Viertel nicht mehr viel übrig. Der Blick vom Galata-Turm herunter auf die verfallenen Häuser hatte schon was. Im Basar laufen zu viele Menschen herum, als dass man Langzeitbelichtung machen kann. Topkapi sehr schön. In der Zisterne leider zu dunkel für Aufnahmen.

Toskana 1995 - Zehn Tage Sonnenschein und zig volle Filme. Siena, Florenz, Volterra, San Gimignano und viele kleine Orte.

London 1996 - Vier Tage London zu Fuß und per U-Bahn. Da Wetter sehr englisch. Ich habe immer noch die vielen bunten Taxis in Erinnerung. Ansonsten schöne Häuser, der Tower, die Tower Bridge und der Buckingham Palast. Die königliche Familie haben wir nicht getroffen, dafür aber andere lustige Menschen.

Paris 1997 - hat mir nicht gefallen. Von den Motiven her gut, aber wo kaufen die Menschen im Stadtzentrum ein? Keine Supermärkte. Auch keine Kinder oder Kinderspielpätze. Kilometerlange Straßen mit großen grauen Häusern, die alle gleich aussehen. Auf dem Eiffelturm war es windig und kalt. Die Architektur in La Defence ist interessant, aber das ist wohl eine reine Bürostadt. Der neue Triumpfbogen sehr schön. Erwischten einen tollen Sonnenuntergang direkt am alten Triumpfbogen. Sind auf der Champs-Élisées zwischen den Autos rumgehüpft, um nichts zu verpassen.

Antwerpen 2012 - eine gemütliche schöne alte Stadt. Mit dem Auto etwas anstengend. Sehr enge Straßen, die sich Auto, Bus, Bahn und Fußgänger teilen. Etwas chaotisch. Zuerst in den Hafen. Blauer Himmel, weiße dicke Wolken. Bilderbuchwetter. Dann durch die Stadt. Es ist praktisch alles zu Fuß zu erreichen. Mein Weitwinkel war hingefallen und so mußte ich mit dem Fischauge fotografieren. Leider. Der alte Stadtkern ist also etwas verzerrt. Das tollste war die Station Central, der Hauptbahnhof. Wundervoll restauriert. Sind dort bestimmt 3 Stunden rumgelaufen. Die Toiletten allerdings ein bißchen versteckt.

Abbaye d'Aulne 2013 - in Gozée. Wir erreichten die Abtei bei grauen Himmel und Nieselregen. Es war die letzte Etappe vor der Rückfahrt. Das sehr sehenswerte Kirchenschiff sieht man vom Parkplatz aus besser. In der Anlage selbst ist der Abstand zu kurz, um gescheite Fotos zu machen. Nach den Fotos im Internet hatten wir uns etwas Spektakuläreres vorgestellt. Aber wir fotografierten trotzdem Säulen und Gänge .... bis es richtig regnete.

Gent + Brügge 2016 - Wir wollten schon immer mal nach Gent und Brügge. Im Oktober 2016 war es dann soweit. Bevor wir nach Gent fuhren, waren wir 4 Stunden in der Strumpffabrik Du Parc und kamen am späten Nachmittag etwas erschöpft in Gent an. Gepäck auf's Zimmer und dann gut 3,5 km zu Fuß bis zur City. Nur wenige Fotos gemacht und wieder 3,5 km zurück. Aber die Stadt ist trotzdem sehr schön. Zwei "Fotolocations" an einem Tag ist einfach zu viel. Am nächsten Tag ausgeruht nach Brügge. Parkplatz gefunden und dann 11 km durch Brügge gelaufen. Brügge flächendeckend fotografiert. Sehr interessant, sehr schön. Zum Auto zurück. Knöllchen an der Scheibe. Ins Auto und ab nach Hause. Obwohl das Wetter nicht ganz so toll war - kalt und wenig Sonne - hatten wir einen schönen, anstrengenden Tag.

Wissembourg 2017 - Von Bobenthal aus ein Abstecher nach Wissembourg in Frankreich. Eine kleine Stadt mit einem schönen, historischen Stadtkern, umgeben von einer dicken Stadtmauer. Der Unterschied von Deutschland zu Frankreich gewaltig. Die Pfalz eher bieder und etwas langweilig und 20 km weiter französisches Flair. Ob Käsegeschäft oder Konditorei - die Auslagen einfach toll, man hätte alles kaufen mögen. Das Angebot an Obst und Gemüse total anders als in Deutschland. Schöne Restaurants, interessante Geschäfte und viele Menschen auf den Straßen. Eine sehr lebendige Stadt.

Straßburg 2017 - Weil das Wetter in der Südpfalz nicht so doll war, sind wir kurz über die Grenze nach Straßburg gefahren. Das Münsterviertel mit den alten Häusern sehr schön, allerdings auch voller Touristen und die Geschäfte natürlich vom Feinsten und teuer. Auf der Pont St. Martin erlebten wir eine japanische Gruppe, die mit selfy-Stöcken Fotos machte. Es ist ja mittlerweile normal, dass Menschen sich permanent und überall fotografieren. Aber diese Gruppe war doch speziell, und alle anderen beobachteten sie schmunzelnd und fotografierten sie beim Fotografieren.

Nordzypern 2018 - Wenn es in Deutschland zu kalt ist im Januar, dann fährt man halt in ein wärmeres Land. Zypern bietet sich da an. Eine Woche Rundreise in Nordzypern bei 15/17 Grad. Landschaftlich wunderschön. Lohnt sich sicher auch, ohne Gruppe zu erkunden. Essen einfach super, die Menschen freundlich. Fotomotive ohne Ende. Wäre gerne mit einem eigenen Auto unterwegs gewesen, um an schönen Stellen anhalten zu können. Mit dem Reisebus ist das nicht möglich. Ein kleiner Teil meiner Fotos ist aus dem Bus heraus gemacht worden und die Qualität daher nicht so prickelig.

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USA

Florida 1 - Florida 2. Die 14 Tage waren sehr preiswert und sehr langweilig. Reisegruppe, Ausflüge per Bus, dicke Amis, Fastfood. Zwei Tage durch die Welt der Micky Maus in Orlando. Ausflug in die Everglades. Bahamas. Kennedy Space Center. Wir sahen nur noch Menschen um die 300 Pfund, die sich per Elektro-Rollstuhl bewegten. Die eine Parkbank für sich alleine brauchten. Überall Lautsprecheransagen wo man stehen, gehen, sitzen sollte. Auf das Gebiss und die Schlüssel aufpassen. Während wir dort waren erfuhren wir, dass wir beim Fotowettbewerb eine Reise für 2 Personen gewonnen hatten. Nach Florida. Konnten wir dann gegen New York und Washington tauschen.

NY 1 - NY 2 - NY 3 - NY 4 - NY 5 gewonnen mit einem Foto aus Bali. Welches Foto und von wem haben wir nie erfahren.
New York war überwältigend. Lebendig, bunt. Nicht so verschnarcht wie Miami. Die ersten Tage nur nach oben geschaut und die Wolkenkratzer fotografiert. Dann die Pfützen mit den Spiegelungen. Diese Vielfältigkeit. Ich bin mit 75 Filmen zurückgeflogen. Das sagt ja wohl alles.

Washingon + Niagara - fiel dagegen ab. Man hatte den Eindruck, abends würden die Bürgersteige hochgeklappt. Unsere Gruppe bestand nur aus 5 Personen. Wir beiden und noch eine Familie. Vater, Mutter, Sohn. Reich. Vater sehr dominant, meckerte ständig mit Frau und Sohn. Wir näherten uns dem Weißen Haus. Der Vater hektisch, Fotoapparat funktionierte nicht. Kaufte uns einen Film ab. Daran lag es nicht. Die Kamera hatte wohl einen Defekt. Ich dachte, der springt gleich vor Wut aus dem Bus. In Washington sein, am Weißen Haus und kein Foto machen können. Das ist bitter.

Die Niagara Fälle in Buffalo waren ein bißchen enttäuschend. Da fällt viel Wasser über die Kante. Viel Eis und Schnee. Zum Glück waren wir im Winter dort. Im Sommer werden die Fälle bunt angestrahlt für die vielen Brautpaare. Es war kalt und naß und unsere Begeisterung hielt sich in Grenzen. Auf jeden Fall waren wir mit diesem Ausflug auch in Kanada gewesen. Die Fälle sieht man nämlich nur von der kanadischen Seite aus.

USA West - Nationalparks 2018
Um die Fotos mengenmäßig etwas besser zu verteilen, habe ich sie auf zwei Dateien verteilt. Der erste Teil zeigt Fotos der Nationalparks und Canyons.

2018-11-23 - Death Valley hatte ich mir ganz anders vorgestellt, flach, heiß und leer. Zu meiner Überraschung war es am Zabriskie Point sehr bergig. Eine tolle Landschaft. Leider hat meine Kamera gestreikt und alle Fotos komplett überbelichtet, so dass ich nur Fotos vom Handy habe.

2018-11-24 - Yosemite Park - Einen Tag nach Thanks-Giving hatten viele Amerika die gleich Idee: Heute fahren wir in den Yosemite Park. Gut eine Stunde Wartezeit, bis wir in den Park konnten. El Capitan und Half Dome halb eingehüllt in Nebel. Landschaft einfach toll. Felsbrocken zum Teil so groß wie Einfamilienhäuser. Um Bergspitzen und Wasserfälle waberte Nebel.

2018-11-29 - Callico (auf dem Weg von Los Angeles nach Flagstaff) liegt die alte Silberminenstadt aufbereitet für Touristen. Im November waren wir die einzige Gruppe. Im Sommer muß dort die Hölle los sein. Konnte Faltenfelsen streicheln. Und als Zugabe eine Tarantal fotografiert. Leider regnete es in Strömen, das machte das Fotografieren etwas schwierig.

2018-11-30 - Grand Canyon . Morgens aufgewacht - alles weiß, gut 20 cm Neuschnee. Fahrt durch eine wunderschöne Winterlandschaft. Grand Canyon mit Schnee aber im Nebel. Am South Rim konnte man nur ahnen, dass da was Tolles im Nebel verborgen ist. Wir besuchten vier Aussichtspunkte mit mehr oder weniger Nebelschwaden. Bei klarem Wetter muß die Sicht dort atemberaubend sein. Aber - wer hat schon Fotos vom Grand Canyon mit Nebel?

2018-12-01 - Blauer Himmel über dem kleinen Glen Canyon am Lake Powell. Bryce Canyon im Sonnenschein. Blauer Himmel, rote Felsen und weißer Schnee. Wunderschön. Postkartenwetter. Der Zion National Park mit den steil aufragenden Felsen hat mir am Bestens gefallen. Die Straße windet sich in Serpentinen tief unten durch das Tal.

2018-12-03 - Das Valley of Fire liegt nord-östlich von Las Vegas. Auf dem Weg dorthin besuchten wir eine "Siedlung" in Hendersen. Gehobene Mittelklasse im mediteranen Stil. Häuser aus Holz, pastellfarben verputzt. Alles sieht irgendwie künstlich aus wie eine Filmkulisse für Little Italy. Das Valley of Fire ist dagegen real und einfach toll. Als hätten Riesen riesige Tonklumpen aufeinander gestapelt, ohne Bauplan und Struktur.

2018-12-05 - Die Red Rocks liegen westlich von Las Vegas. Grauer Himmel, kein Sonne. Farblich nicht so spektakulär wie das Vally of Fire, dafür erdgeschichtlich interessanter. Jetzt erst erfuhr ich, dass es dort auch eine Wave gibt, wie im Antilope Canyon. Leider zu spät.

USA West - Städte 2018

2018-11-25 - San Francisco ist die teuerste Stadt Kaliforniens. Man muß jährlich mind. 100.000 $ verdienen, um dort leben zu können. Eine Garage wurde für 400 $ monatlich angeboten. Die jungen reichen IT-Menschen haben die Preise in die Höhe getrieben. Wer nicht so viel verdient, weicht ins Umland aus und nimmt 2 bis 2 1/2 Stunden Fahrzeit in Kauf. Einen tollen Überblick hat man vom Twin Peak aus. Die Lombard Street - steilste Straße - sind wir hochgelaufen. Schnappatmung. Dann Chinatown, die alten viktorianischen Häuser, der Finanzdistrikt und natürlich eine leider kurze Fahrt mit der Cable Car. Und die Golden Gate Bridge. Im Nebel. Man läuft etwa 45 Minuten über die Brücke. Der Nebel lichtete sich. San Francisco und Alcatraz tauchten langsam auf. Danach zum Pier 39. Drei Stunden rumlaufen. Viel gibt es dort nicht zu sehen. Fastfood, Nippes- und T-Shirt-Läden. In einem Fotoladen wollte man mir einen Akku für 45 $ für die Canon verkaufen. Und einen Makrovorsatz könnte ich doch sicher auch gebrauchen. Was witzig ist: In San Francisco fahren uralte Straßenbahnen aus Italien, England und anderen Ländern. San Francisco ist eine interessante Stadt und eine längere Reise wert.

2018-11-26 - Von San Francisco aus die Küste entlang nach Monterey. Früher Fischerei und Fischkonserven. Jetzt nur noch eine kleine Touristenstadt. Leider hatten wir nicht genug Zeit für das Aquarium. An der Straße entlang des Pebble Beach Golfplatzes stehen sehr schöne, sehr teuere Häuser. Da kommt man mit 100.000 $ nicht weit. In Santa Barbara der Besuch eines Gerichtsgebäudes. Als wir ankamen, wurden gerade drei Gefangene in Hand- und Fußfesseln von zwei Wärtern abgeführt. Sah etwas übertrieben aus. Im Gerichtsgebäude selbst schreiend bunte Farben und Muster. Der Gerichtssaal wie für eine Filmkulisse hergerichtet. Der amerikanische Hang zur Dramatik. Mittagspause in Santa Monica. Die Berge ringsum alle schwarz verbrannt von dem Feuer im Oktober/November. Jetzt stand in der Zeitung, dass das Feuer durch eine defekte, geknickte Stromleitung in Paradise entstanden ist. In Santa Barbara und Santa Monica läuft ein sehr junges, sportliches Volk rum. Aber es gibt sehr viele Obdachlose, weil es warm ist und sie geduldet werden. So packen andere Staaten ihre Obdachlosen in Busse und schicken sie nach Kalifornien.

2018-11-27/28 - Los Angeles - Hollywood - Die Stadt der Engel hat 10 Mio. Einwohner und 8 Mio. Autos. Staus auf allen Straßen, Tag und Nacht. Wir haben zwei Tage lang sehr viel Zeit im Bus verbracht. In Beverly Hills konnten wir das kleine Haus bestaunen, in dem sich Marylin Monroe und J.F. Kennedy getroffen haben. Drei Stunden Zeit in Hollywood. Der Hollywood Boulvard ist sehr lang und schmutzig. Mit Obdachlosen in jeder Ecke. Ich hatte mir Hollywood elegant und glamourös vorgestellt. Nix da. Neben den Theatern und Hotels nur Fast Food, Nippes und T-Shirt-Läden. Billiger Schrott aus China. Mein Mittagessen (s. Foto) hat 13 $ gekostet. Die Pommes teils ohne, teils mit zu viel Gewürz = ungenießbar. Das Brötchen vom Burger wie durch Wasser gezogen = ungenießbar. In der Shopping Mall kostete 1 Stück Kuchen zwischen 7 und 10 $. Eine Tasse Kaffee 5 $. Touristenpreise. Auf LA hätten wir Älternen gerne verzichtet. Die jungen Menschen fanden es toll und buchten für 310 $ einen Tag in den Universal Studios.

2018-12-02/06 - Die letzten Tage in Las Vegas. Im Hotel bin ich erst mal mit LocusMap rumgelaufen, um mein Zimmer wieder zu finden.

Am Vegas Strip die großen Kasino-Hotels aufgereiht. Ob Venedig, Paris, Agypten oder Rom - alles da. Micky Mouse für Erwachsene auf sehr hohem Niveau. Ein Europa im Miniformat habe ich schon mal auf den Bahamas gesehen. Wenn man keine eigene Kultur hat, muß man sie eben kopieren.
Und wie schon in Los Angeles - Essen und Getränke sehr teuer. Ein Garlic Bread mit zwei kleinen Dosen Soße und zwei Cola 12 $. Getränke sind extrem teuer. Leitungswasser ist so sehr gechlort, dass man es nicht trinken kann. Jetzt verstehe ich auch den Begriff "Chlorhühnchen", der während der TTIP-Verhandlungen aufkam. Also Wasser kaufen. Wenn gerade kein Supermarkt in der Nähe ist, zahlt man für 1/2 l schon mal 3 $. Beim Flüssigkeitsbedarf in der trockenen Zone recht teuer.
In Las Vegas wird nichts produziert - außer vielleicht Spielschulden. Alles kommt per Bahn oder Flugzeug. Hotels/Kasinos sind die einzigen Arbeitgeber. Die Menschen wohnen weit draußen in riesigen gated areas in der Mojave Wüste. Unsere Reiseleiterin hat uns eine solche auf dem Weg zu den Red Rocks gezeigt. Man kann dort nur ein Haus erwerben, wenn man über 55 Jahre alt ist. Keine Kinder. Besuchskinder dürfen nur zu bestimmten Zeiten in bestimmte swimming pools. Massenhaft Golfplätze in der Wüste?! (Vielleicht vergleichbar mit den Schneekanonen in den Alpen?) Supermarkt, Krankenhaus, Freizeitangebote ... alles da, die Menschen müssen nicht nach draußen. Die Mauern drum herum und das Tor sollen Autodiebstahl verhindern. Da muß man sich nicht über die Ängstlichkeit der Amis wundern und Trumps Wunsch nach einer langen Mauer.
Dann diese wahnsinnige Wasserverschwendung. Wer denkt schon an Klimaerwärmung, wenn es grüne Wiesen und Palmen in der Wüste gibt? Wenn ein künstlicher Wasserfall aus 30 m Höhe fließt. Eine seit 18 Jahren anhaltende Trockenperiode bringt weniger Schmelzwasser/Regen aus den Bergen. Der Colorado führt immer weniger Wasser. Durch den hohen Wasserverbrauch der kalifornischen Landwirtschaft (8 l Wasser für eine Mandel) und den enormen Wasserbedarf von Las Vegas und Umland ist der Wasserstand vom Lake Mead 45 m unter Normal. Eine Besserung ist nicht in Sicht. Notfallpläne sind in Arbeit. Aber künstliche Wasserfälle in der Mojave Wüste.
In den USA ist eine Landschaft schöner als die andere. Aber wer möchte in diesen Städten leben?



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Asien

Bali 1 - Bali 2 ist eine wunderschöne Insel mit entspannten Menschen. Von 1976 bis 1982 habe ich auf Java gelebt und bin mindestens ein Mal pro Jahr in Bali gewesen. Nun nach 10 Jahren wieder dort zu sein - schön. Wie ich ja schon schrieb, hatte ich einen neuen Fotoapparat und habe munter fotografiert.
Im folgenden Jahr habe ich die Reise mit den Kindern und einer Freundin gemacht. Einen Tag Strand, einen Tag Ausflug. Im Tempel von Ulu Watu, an der Südspitze Balis, machten wir die Aufnahmen mit den Affen und der gelben Plastiktüte. Eins dieser Fotos war Sieger im Fotowettbewerb der "Zwei Brüder aus Venlo".

1998 dreieinhalb Wochen China-Rundreise. Von den 111 Filmen sind fast alle Fotos was geworden. Bei den Motiven kein Wunder.
Die Reise ging per Bus, Bahn und Flugzeug. Wir packten ständig Koffer aus und ein.

Peking + Kaiserpalast Der Kaiserpalast einfach überwältigend von der Große her und von den Farben.

Peking, Himmelstempel, Ming Gräber - 1998 war Peking noch sehr provinziell. Aber schon damals wurden die kleinen Häuser straßenweise abgerissen und mußten Platz machen für schöne breite Straßen.
Wir haben China am Beginn des Aufbruchs erlebt. In Peking hingen riesige Spruchbänder: "Wir beschreiten den Weg des neuen chinesischen Sozialismus." Was daraus geworden ist, konnten wir 2000 und 2001 sehen.

Die Große Mauer ist etwa 80 km außerhalb von Peking. Kaum Menschen auf der Mauer, nur ein paar HändlerInnen. Auf einigen Fotos sieht man eine sehr steile Treppe. Die war tatsächlich so steil, die Stufen sicher 40-45 cm hoch. Rauf ging es ja, aber runter. Das Geländer auf Wadenhöhe. Nicht nur für ältere Menschen ein Abenteuer. Wir wären gerne noch weiter die Mauer entlang gelaufen, bis der verfallene Teil anfing. Leider rief uns der Reiseführer zurück.

In Xian trafen wir den Besitzer des Geländes, auf dem die Terrakotta-Armee gefunden worden war. Er gab gerade eine Autogrammstunde. So bekam ich einen signierten Katalog und ein Erinnerungsfoto. In der Halle mit den Artefakten selbst durfte bei Strafe (Kamera konfiszieren) nicht fotografiert werden. Ein Foto heimlich gemacht, dann habe ich die Kamera am Eingang abgeben.

Das Shaolin-Kloster liegt in den Bergen und es war ziemlich kalt. Beim Essen haben wir Mäntel, Mützen, Jacken nicht ausgezogen. Wenn Handschuhe beim Essen (mit Stäbchen) nicht so hinderlich gewesen wären, hätten wir die auch anbehalten. Das Essen war übrigens auch kalt, als es ankam.
Das Kloster selber etwas verfallen und wurde renoviert. Die Unterkünfte der Kinder und Jugendlichen, die in der Kampfkunst unterrichtet wurden, waren sehr weitläufig.

Luoyang und der Gelbe Fluß - Die Stadt nicht besonders groß, aber interessant. Weil ich Pinsel und Reispapier kaufen wollte, mußten alle mitlaufen. Der Großmarkt - so was ähnliches wie bei uns die Metro - war einfach toll. Überall gab es leckeres Essen und wir durften nicht. Auch interessant war der Besuch bei einer alten Frau, die alleine in einer Lehmwohnung unter der Erde wohnte. Die Longmen-Höhlen voller Buddhas. Ich glaube so an die 10.000 in allen Größen.
Der Gelbe Fluß riesig. Er führte zwar nicht viel Wasser, aber die Ausmaße doch beachtlich. Ich weiß nicht mehr, wie lang die Brücke war, über die wir gelaufen sind.

Suzhou und der Kaiserkanal - Suzhou wurde das Venedig des Ostens genannt, wegen der vielen Kanäle. Von Suzhou aus fuhren wir mit dem Schiff den Kaiserkanal entlang. Was alles auf Schiffen transportiert wurde, Wahnsinn. Wir haben mehrere Konvois von Betonschiffen gesehen. Schiffe aus Beton! Auf beiden Seiten des Kanals wurden neue Häuser gebaut und die alten Hütten abgerissen.

Hangzhou und der Westsee - Wir kamen zum Sonnenuntergang an und sind schnell zum See gelaufen, bevor die Sonne weg war. Am nächsten Tag das Tee-Dorf besucht, wo der Grüne Tee "Lung Ching" herkommt. Die Berge rauf und runter nur Teebüsche. Der chinesische Reiseführer sehr unmotiviert. Aber eine Lehrerin aus dem Dorf hat uns dann die Schule gezeigt und uns auch mit zu sich nach Hause genommen. Der Westsee ist sehr populär bei Brautpaaren. Wir sahen etliche Hochzeitsgesellschaften und die Restaurants ziemlich ausgebucht.

Shanghai - war 1998 noch nicht die Stadt, die wir heute kennen. Aber es wurde mächtig gebaut. Die Sonderhandelszone schon in den Anfängen zu sehen. Tai Chi und Foxtrott früh morgens um 5 Uhr auf dem Bund. Eine sehr quirlige Stadt. In der Zeitung stand damals, dass jährlich etwa 150 Häuser mit mehr als 100 m Höhe gebaut wurden. Wir sind mit dem Zug nach Shanghai gefahren. Etwa 3/4 Stunde bevor wir dort ankamen, sahen wir rechts und links der Gleise nur nagelneue Hochhäuser. Blaue Fensterscheiben waren damals der letzte Schrei und sollten vor Herzinfarkt schützen. Wir waren in einem Hotel mit 45 Etagen (ca. 135 m hoch) untergebracht. Der Frühstücksraum in der 42. Etage drehte sich - zum Glück nur ganz langsam.

Li-Fluss und Guilin - Der Li Fluss windet sich durch eine wunderschöne Landschaft. Das Wetter war nicht so toll: Regen.
Zu den Zeiten der Kaiser wurden die in Ungnade gefallenen Beamten dort hin strafversetzt. Deshalb gibt es so viele Tuschebilder und Gedichte über diese Gegend. In Guilin entlang des Flusses sahen wir seltsame Sachen: Chinakohl, der wohl zum trocknen auf einer Treppe lag. Menschen die im Fluß Wäsche wuschen und sie in den Bäumen aufhingen. Kleine Tischchen mit Telefon drauf: die Telefonzelle auf chinesisch. Guilin hat viele Kampferbäume, aus deren Holz riesige Figuren geschnitzt werden. Der Geruch etwas streng. Kampfer eben.

Hongkong - Mit dem Tragflächenboot von Kanton nach Hongkong. Wir saßen ziemlich vorne und stellten nach einer Weile fest, das eine größere Gruppe Chinesinnen sich alle mit derselben roten Jacke fotografierten, die einer der Frauen gehörte. Die Frauen hatten ihren Spaß dabei.
Hongkong war irgendwie düster und enttäuschend. Eine Handels- und Finanzmetropole hatten wir uns anders vorgestellt. Der Peak im wabernden Nebel sah allerdings toll aus.

Peking im Sommer 2000 - Mit dem Malkurs machten wir 2000 einen "Ausflug" nach Peking. Was in den zwei Jahren in Peking passiert war - unglaublich. Das war der neue chinesische Sozialismus. Natürlich machten wir Ausflüge. Zur Großen Mauer. So viele Menschen auf einmal habe ich nie wieder gesehen. Menschen die Mauer rauf und runter. Ein breites buntes Band. Die einzelnen Reisegruppen hatten Mühe, zusammen zu bleiben. Im Kaiserpalast - nur Menschenmassen. Von dem Besuch in 1998 kannte ich noch kleine versteckte Winkel, in denen wir in Ruhe was essen und trinken konnten.

Peking im Winter 2001 - Direkt nach Neujahr flog ich mit einer Bekannten nach Peking. Wenn ich mich im Jahr vorher schon gewundert hatte über den Fortschritt - dieses Mal konnte ich nur mit offenem Mund staunen. Das war Turbo-Sozialismus. Nagelneue Straßen, Häuser, Shopping Malls. Ein riesiges Banken- und Finanzzentrum. Und es wurde noch weiter abgerissen und neu gebaut.
Der Kaiserpalast bei Schnee recht interessant, vor allem leer. Die Große Mauer gesperrt, sie mußte erst von Schnee und Eis befreit werden. Mit dem Taxi zur Marco Polo Brücke, etwa 80 km außerhalb von Peking. Alles recht trostlos, kalt und vereist. Bei -20° gab die Kamera den Geist auf und wir waren froh, als wir endlich wieder im warmen Hotel ankamen.

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